Wer kennt uns schon?
Das Kälteanlagenbauerhandwerk hat es wahrlich nicht leicht – zwar leisten die vielen Fachbetriebe eine herausragende Arbeit und begleiten jeden Bürger mit ihrer Technik und ihrem Know-how von der „Wiege bis zur Bahre“, wie es gerne in unserer Branche formuliert wird. Aber leider spielt sich dies zu sehr im Hintergrund ab. Dies erschwert das Auftreten unserer Verbandsvertreter in politischen Gremien und lässt mitunter die fachliche Auseinandersetzung mit quantitativ bedeutenderen Gewerken wie der SHK-Branche wie einen Kampf gegen Windmühlen erscheinen. Ein Beispiel hierfür ist der leider verlorene Kampf, was die Aufnahme des Begriffs „Klima“ in die Bezeichnung des Ausbildungsberufs betrifft. Hier saß halt der ZVSHK im Wirtschaftsministerium näher an den Fleischtöpfen als wir. Eine stärkere Außenwirkung tut hier nach wie vor Not. Das spüren auch Ausbildungsbetriebe, wenn sie auf der Suche nach technisch begabten Azubis sind. Diese könnten zwar in einer soliden und nahezu krisensicheren Branche quasi mit Jobgarantie landen, doch zu wenige Schulabsolventen wissen um diese Chance und werden von anderen technischen Gewerken „abgegriffen“.
Und dass dieses Wissen um den Beruf des Mechatronikers für Kältetechnik (und Klimatechnik – an dieser inoffiziellen Stelle darf ich es ja schreiben) auch in den Arbeitsagenturen nicht besonders ausgeprägt ist, zeigt ein Film, der von der Bundesagentur für Arbeit in Auftrag gegeben wurde, um den Beruf des Kälteanlagenbauers näher vorzustellen. Dieser gut gemachte Film dient (bislang) nur internen Zwecken in den Arbeitsagenturen, denn mit ihm sollen die eigenen Mitarbeiter schlau gemacht werden. Die Anmoderation des Films sollte uns aber nachdenklich stimmen, denn da heißt es: „In unserer Sendereihe über unbekannte Berufe geht es dieses Mal …“ leider um die Kältebranche. Hier hat der neu gegründete ZVKKW mit dem Bundesinnungsverband als Mitglied und als eine der tragenden Säulen noch ein gutes Stück Arbeit vor sich, damit dieser Vorspann in ein paar Jahren anders lautet.
Da hilft auch die millionenschwere und über Jahre angelegte ZDH-Kampagne für das deutsche Handwerk wenig. Der – wie ich finde – exzellent gemachte Fernseh-Spot läuft ja mittlerweile wieder im deutschen Fernsehen, nachdem er mit seinem Katastrophenszenario nur wenige Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti zum ersten Mal im Fernsehen gezeigt wurde und dadurch bei vielen Zuschauern schlecht ankam. Um nicht aus einer guten Sache und Werbung für das Handwerk einen Imageschaden zu verursachen, wurde der Film vorerst aus dem Programm genommen.
Aber den Slogan „Was wäre das Leben ohne das Handwerk!“ sollten wir uns abgewandelt auf unsere Branche auch zu eigen machen, und allerorten verkünden: „Was wäre das Leben ohne die Kälte!“
Ihr Christoph Brauneis