Demontage in 6 m Höhe
Schnappschüsse aus Thailand
Auch wenn hierzulande viele über einen überbordenden Bürokratismus, unzählige Verordnungen und Richtlinien klagen – beim Anblick der Fotos, die uns KKA-Leser Oliver Kugel zugesandt hat, kann man froh sein, dass es in Deutschland Arbeitsschutzregeln gibt. Aber auch vor dem Hintergrund des Umweltschutzes sträuben sich einem die Haare, wenn man die Schnappschüsse betrachtet.
In einer Einkaufsstraße in Phuket, Thailand, entdeckte unser Fotograf zwei Männer, die sich damit abmühten, ein verrostetes, altes Klima-Außengerät zu demontieren. Die Szene spielte sich in einer Höhe von etwa 6 m ab. Den Begriff PSA (Persönliche Schutzausrüstung) werden die beiden bislang wohl noch nicht gehört haben, denn trotz der nicht geringen Arbeitshöhe werkelten die beiden ohne jede Absicherung an dem Relikt einer Klimaanlage herum. Vielleicht vertrauten sie auch darauf, dass die vielen Stromleitungen, die frei vor der Hauswand hängen, einen etwaigen Sturz abfangen würden. Zumindest hatten die Männer auf die landestypische Fußbekleidung Flip-Flops zugunsten von festem Schuhwerk verzichtet.
Neben dem hohen Risiko, das die Arbeiter eingehen, gibt es aber leider noch etwas anderes zu bemängeln. Bei der Demontage wurde dem Kältemittel in der Anlage keinerlei Bedeutung beigemessen. Die Kältemittelleitung wurde einfach abgerissen und das umweltschädigende Kältemittel konnte – falls bei dem Schrotthaufen überhaupt noch Kältemittel in den Leitungen war – in die Atmosphäre entweichen.
Zum Glück ist man hierbei in Deutschland mit mehr Sorgfalt unterwegs. Trotzdem fragt man sich, wie groß unser Einfluss auf den Kampf gegen den Klimawandel ist, wenn sich solche Szenen in vielen Teilen der Welt millionenfach abspielen.